Jugendfeuerwehr setzt ein Zeichen

Hellenthal. Vor dem Kunstwerk von Maf Räderscheidt bildete sich beim Kreisjugendfeuerwehrtag in der Grenzlandhalle Hellenthal eine riesige Traube von jungen Feuerwehrleuten. Einer nach dem anderen verewigte seine Unterschrift auf die mit Motiven wie Flammen, Wasserschlauch und Einsatzkräften verzierte Leinwand, um ein klares und eindeutiges Zeichen zu setzen.

Mit der Euskirchener Erklärung, die die Jugendlichen damit unterzeichneten, stellt man sich gegen Rechtsextremismus und radikale Bewegungen. Denn die seien durchaus auch im Kreis Euskirchen zu finden. „Leider gebe es hier viele Menschen, die ein solches Gedankengut haben und teilen“, so Hörnchen und erklärte weiter: „Das Ziel des Projektes ist, aus der Vergangenheit zu lernen, damit in der Gegenwart und Zukunft extremistische Ideologien keine Unterstützer mehr finden.“ Die waren Feuer und Flamme und überschlugen sich förmlich ihr Statement abzugeben. Ein schönes „Outing“ der Feuerwehrjugend.

Eine Eintagsfliege ist die Aktion jedoch keineswegs. Vom Jugendforum werden zahlreiche Workshop-Tage zu Rechtsextremismus und Demokratie, der Besuch von Gedenkstätten als auch ein Internationaler Jugendaustausch zwischen dem Kreis Euskirchen und dem Kreis Namslau in Polen angeboten.

716 junge engagierte Feuerwehrleute

Christian Heinrichs vom Kreisjugendfeuerwehrvorstand zog eine stolze Bilanz im Beisein der Delegierten. 716 Jugendliche engagieren sich derzeit bei der jungen Feuerwehrtruppe im Kreis Euskirchen. Die hohe Zahl dürfe man sich ruhig „auf der Zunge zergehen lassen“.

Für manche aus der Riege stehe jetzt der Ernst des Feuerwehrlebens an: Altersbedingt wechseln 69 Jugendliche in den aktiven Dienst und werden zukünftig Einsatzdienste fahren, Brandschutz sicherstellen, technische Hilfeleistung unterstützen oder einfach Menschen vor Ort helfen, wenn sie in Not geraten sind.

Kreiszeltlager vom 23. bis 25. August

Erfreut nahmen die Delegierten die Nachricht auf, dass wieder ein Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren im Kreis, nach neunjähriger Pause wieder stattfindet - vom 23. bis 25. August, an der Steinbachtalsperre. 180 Teilnehmer haben sich nach Bekanntwerden schon angemeldet, teilte Kerstin Brandhoff mit, die durch den Delegiertentag führte. Es gebe noch freie Kapazitäten. Die Teilnehmerzahl ist auf 300 begrenzt.
Während dem spannenden und abwechslungsreichen Zeltlager werden Übungen und Spiele angeboten und sogar die „Jugendflamme“ Stufe eins bis drei abgenommen. „Das ist eine einmalige Gelegenheit, die Jugendflamme 3 kann man nur selten ablegen“, so Heinrichs.

Auch einer der jungen Feuerwehrleute machte Werbung „Ich finde an so einem Zeltlager toll, dass man Jugendliche auch mal aus anderen Jugendfeuerwehren des Kreises näher kennenlernen kann.“

Viele Feuerwehrkollegen waren zur Delegiertenversammlung gekommen. „Das ist ein großartiges Bild, wenn man so durch die Reihen guckt, wie viele von Euch hier sind“, freut sich Brandhoff. Neben den Jugendlichen waren auch „große“ Feuerwehrmänner gekommen, so der stellv. Kreisbrandmeister Harald Heinen und Daniel Pützer, Leiter der Feuerwehr Hellenthal, sowie Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg, auch in Feuerwehruniform.

Westerburg dankte allen, die in der Jugendfeuerwehrarbeit im Kreis Euskirchen aktiv sind, für die enorme Zeit die ehrenamtlich eingebracht werde, für die Aus- und Fortbildung sowie die Förderung der sozialen Kompetenz der Kinder und Jugendlichen. Er selbst habe als Wehrführer in einer Reihe von Löschgruppen Jugendfeuerwehren mit gründen und aufbauen dürfen. „Ich weiß, was Jugendarbeit bedeutet“, so der Bürgermeister.

Verabschiedet wurde Tristan Krieger als Leiter der Jugendarbeit. Auf ihn folgt Christian Mohr (24) aus Weilerswist. Zum Leiter des Bereichs „Lehrgänge/Wettbewerbe“ wurde Christopher Heinzen, ebenfalls Weilerswist, gewählt. Verabschiedet wurden die scheidenden Mitglieder des Kreisjugendfeuerwehrausschuss René Stoff (Schleiden) und André Huppertz (Nettersheim).

(Text und Fotos: pp/Agentur ProfiPress)

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