Urteil gegen Brandstifter im Schleidener Tal

Schleiden. Die Brandserie hielt die Feuerwehren im Schleidener Tal in Atem: Immer rückten sie mitten in der Nacht zu Feuern aus, die offensichtlich von einem Brandstifter gelegt worden waren. Doch Anfang Mai 2019 beobachteten Zeugen nach dem Brand eines Carports in Schleiden-Oberhausen, dass ein junger Mann vom Tatort weglief und alarmierten die Polizei. Gegenüber den Beamten gab der 15-Jährige nachfolgend sechs weitere Brandstiftungen zu, unter anderem drei Feuer in einem Gymnasium in Schleiden. Dabei waren der Dachstuhl, die Aula und zahlreiche Klassenzimmer zerstört worden.

Am Donnerstag, den 28. November fiel nun das Urteil gegen den 15-Jährigen aus der Gemeinde Hellenthal, der wegen sieben Brandstiftungen im Schleidener Tal angeklagt worden war. Er muss wegen versuchten Mordes in zwei Fällen und schwerer Brandstiftung für vier Jahre und sechs Monate in Haft. Die achte Große Jugendstrafkammer des Landgerichts Aachen wertete in seinem Urteil strafmildernd das bereitwilliges Geständnis, das es ermöglicht habe, Fälle zu klären, die ihm möglicherweise gar nicht hätten nachgewiesen werden können. Zudem habe er im und vor dem Prozess Reue gezeigt.

Strafverschärfend wertete das Gericht hingegen den entstandenen Schaden in Millionenhöhe, vor allem beim Brand des Städtischen Sturmius-Gymnasiums in Schleiden, und die Tatsache, dass er fünf Menschen durch die Brandstiftungen in Lebensgefahr gebracht habe und einige von ihnen auch verletzt wurden.

Der Staatsanwalt hatte eine Jugendstrafe von sechs Jahren gefordert, der Verteidiger für ein geringeres Strafmaß plädiert. Der 15-Jährige hatte die Taten in vollem Umfang gestanden. Er bedauere dies zutiefst, sagte er vor Gericht. Bei den Geschädigten hatte er sich für die Brandstiftungen sowohl schriftlich im Vorfeld als auch persönlich in der Hauptverhandlung entschuldigt.

(Quelle: Presseportal Kölner Stadt-Anzeiger)

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