Neue Clips zur VR-Einsatzsimulation online

Kreis Euskirchen. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir Übungen und Ausbildungen zu großen Teilen auch digital durchführen können. Glücklicherweise sind wir inzwischen nicht mehr so sehr darauf angewiesen; der Fachbereich Ausbildung unseres Verbandes möchte digitale Medien allerdings auch weiterhin einsetzen. Ein besonderes Potenzial haben die Kameraden in den Systemen für virtuelle Realität (VR) erkannt, da Übungen, die sonst sehr aufwendig in der Vorbereitung und Organisation wären, wesentlich einfacher durchgeführt werden können.

Das nun neu angeschaffte VR-System beinhaltet eine VR-Brille, die dazugehörigen Controller sowie ein leistungsstarkes Notebook und die passende Software. Die Brille projiziert pro Auge ein Bild, sodass auch dreidimensionales sehen möglich ist. Außerdem erfasst sie die eigene Position und Ausrichtung, damit die Bewegungen der verwendenden Person 1:1 in die virtuelle Realität übertragen werden und so das dazugehörige Bild berechnet werden kann. Da der Platz, der als Spielfläche fungiert, in den meisten Fällen begrenzt ist, kann man sich mit einem Controller per Knopfdruck bewegen. Darüber wird der Controller, der gut in der Hand liegt, für Interaktionen verwendet, um zum Beispiel Türen zu öffnen oder Ausrüstungsgegenstände mitzunehmen. Das Notebook stellt das Gehirn des ganzen Systems dar. Hier kommen alle Informationen der Sensoren an und hier wird das Bild für die Brille berechnet. Gelagert und transportiert wird dieses Komplettpaket in einem Hard-Case, um den Inhalt entsprechend zu schützen.

Seit der Auslieferung des Systems haben die ersten vier Ausbilder, die alle dem Fachbereich angehören, die eintägige Einweisung in das System absolviert. Einerseits ging es um die Handhabung der VR-Brille und wie man sich in der Simulation bewegt, andererseits wurde auch der Editor, mit dem der Ausbilder Szenarien nach seinem Belieben anpassen kann, thematisiert. Nachdem der Ausbilder ein Szenario präpariert hat, kann er während des laufenden Betriebs über ein Tablet Änderungen vornehmen, beispielsweise indem man eine Tür aufschließt, eine Rauchentwicklung abklingen oder die Drehleiter in Stellung fahren lässt. So kann das Szenario für zeitliche oder aktionsbedingte Entwicklungen live angepasst werden.

Zunächst dient das System für die Fortbildung der Führungskräfte (Gruppenführer aufwärts). Technisch ist auch jetzt schon die Schulung des Angriffstrupps möglich, die Schwerpunkte liegen zunächst jedoch bei den Führungskräften. Die Software wird außerdem stetig weiterentwickelt, weswegen im späteren Verlauf auch Szenarien für die anderen Trupps der Mannschaft denkbar sind. Allerdings ist die zukünftige Art der Einsatz des Systems von der Resonanz der ersten Fortbildungsrunden abhängig. In diesem Sinne befindet sich das Projekt in einer Pilotphase. Denkbar ist ebenfalls die Schulungsmöglichkeit für den Rettungsdienst. Der Verband wird diesen Denkansatz gemeinsam mit dem Rettungsdienst in Erwägung ziehen.

Im Rahmen des Piloten stellt der Kreisfeuerwehrverband das System in allen elf Stadt- und Gemeindefeuerwehren vor. Hierbei werden den Wehren Kontingente zugewiesen. Bereits Ende März fiel der Startschuss für Einsatzkräfte der Feuerwehr der Stadt Mechernich.

Hier geht´s zum ersten Clip.

(von Fabian Brühl, Fachbereichsleiter Medien Kreisjugendfeuerwehr)

4.474 Aktive
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3.283 Einsätze
296 Gerettete
Menschen
8 Gerettete
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