Mit einem neuen Übungsformat trainierte die IuK-Kreiseinheit am Samstag, 12. Juli am Kreisbrandschutzzentrum die Zusammenarbeit mit einer örtlichen Einsatzleitung und deren Führungsmitteln. Ziel der Übung war es, das Aufwachsen der Führungsstruktur mit mehreren Einsatzabschnitten und die Überführung von Einsatzleitung und Lagedarstellung in einen Einsatzleitwagen 2 (ELW) im Sinne der Führungsstufe C gem. FwDV 100 zu simulieren.
Dazu hatte der stellv. Kreisbrandmeister Wolfgang Fuchs ein anspruchsvolles Szenario ausgearbeitet: Eine instabile Wetterlage mit Gewittern, Starkregen und Sturmböen hatte die Ortslage Gemünd getroffen, wo es laut Meldungen zu massiven Sturmschäden und einem mutmaßlichen Tornado kam. In der Innenstadt wurden Dächer abgedeckt, Teileinstürze von Gebäuden mit Verschütteten waren zu verzeichnen.
Für die beteiligten Einsatzkräfte gab es also jede Menge zu tun. Allen voran simulierte die Besatzung des ELW 1 aus der Gemeinde Blankenheim die örtliche Einsatzleitung der Stadt Schleiden im Schadengebiet. Dem Drehbuch folgend, forderte Einsatzleiter und stellv. Kreisbrandmeister Johannes Gebertz zur Lagebewältigung zahlreiche Kräfte aus dem gesamten Kreisgebiet an. Dazu zählten auch Komponenten der IuK-Kreiseinheit sowie Mitglieder des operativ-taktischen Führungsstabs des Kreises Euskirchen. In der Einheitlichen Leitstelle im Kreishaus begleiteten Achim Nießen und Marcel Weyrauch die Übung.
Ein Führungstrupp des THW-Ortsverbandes Schleiden unter der Leitung von Björn Groß richtete einen Bereitstellungsraum ein und registrierte die fiktiv eintreffenden Fahrzeuge und deren Besatzungen. Unterdessen stellte der ELW 2 aus Kall unter der Regie von Katharina Klinkenberg die Einsatzbereitschaft her. Eine besondere Aufgabe kam dabei Philipp Heller, dem stellv. Leiter der Gemeindefeuerwehr Blankenheim zu: Er musste den verlustfreien Übertrag aller bis dahin im „Einsatzstellen-ELW“ erhobenen und visualisierten Daten in den ELW 2 sicherstellen.
Nachdem die Führungsgruppe ihre Arbeit aufgenommen hatte, wurden Einsatzabschnitte zur Lagebewältigung gebildet. Diese wurden von Heller, Christopherus Wiesen mit der Besatzung des ELW 1 aus Kommern, Stefan Träger und Lukas Pütz geführt. Im Gegensatz zu gängigen Einsatzübungen sah das Drehbuch an dieser Stelle nicht mehr vor, dass die Beteiligten weitere Maßnahmen einleiteten, um das Szenario zu bekämpfen. Stattdessen wurde nach einem Zeitsprung angenommen, dass die Einsatzbewältigung erfolgreich war, sodass das Augenmerk nun auf der Rückabwicklung in eine durch einen ELW 1 betriebene Führungsstruktur lag – ein Prozess, der im Rahmen eines zielgerichteten Trainings ebenfalls erstmals durchlaufen wurde.
Für alle Beteiligten war die Übung eine wertvolle Erfahrung, so die Bilanz der nachfolgenden Aussprache. Erkenntnisse aus der Übung sollen in die künftige Optimierung der Führungsunterstützung einfließen. In jedem Fall hat sich das Übungsformat bewährt und soll in den kommenden Jahren mit wechselnden Beteiligten wiederholt werden, so Fuchs.
(von Oliver Geschwind)
Kreisfeuerwehrverband
Euskirchen e.V.